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Das Sommer-Gipserstudio in der Garage und Tipps zum Thema "Arbeiten mit
Gips".
Um das Jahr 1996 bereits, aber die damals gemachten Erfahrungen gelten immer
noch.
Es wurden sehr viele Gipsplatten für
die Anlage benötigt und angefertigt. Dementsprechend auch der Bedarf.
Folgend übrigens auch meine allerersten Erfahrungen zu diesem Thema. Damals
wusste ich noch "so gar nicht",
was auf mich zukommt. Ich wusste nur eins: Das was auf mich zukommt sollte
besser nicht im Hause stattfinden,
denn ich wollte dort auf gar keinen Fall einen Raum verwüsten...
Hoffentlich lacht jetzt bei dem Bild niemand, aber irgendetwas musste mir
damals einfallen und ich habe mich für
die Garage entschieden. Der dort stehende Grill wurde
gleich als Arbeitsplattform
integriert.
Durch das schnell und einfach zu öffnende Garagentor hat man große Vorteile, wie
Tageslicht und eine super gute
Belüftung zum Trocknen der Platten. Von einer Verarbeitung unter freiem Himmel
rate ich dringend ab!

Was man so braucht:
- 5 Kg Gips und mehr. Kleinere Beutel lohnen nicht!
- Man sollte beim Kauf von Gips darauf achten das er frisch ist - keine alte
Ware.
- Einen Messbecher, damit man immer die gleiche Menge
Wasser zu Grunde legen kann.
- einen
Küchenmixer.
- eine große Schüssel zum Spülen des Bechers und aller anderen Teile.
- einen Esslöffel.
- ein Lineal
zum Abziehen vom überschüssigem Gips
aus der
Form.
- eine kleine Schüssel mit Pinsel für die Pril Lauge.
- einen Eimer sauberes
Wasser.
- einen Schwamm zum putzen der Arbeitsfläche.
- eine glatte
Arbeitsfläche (z.B.: Regalboden)
-und an Ort und Stelle unter der Arbeitsfläche Kisten in die man
überschüssigen Gips einfach "abschieben" kann , um
ihn
schnell loszuwerden.
Tipps zum Ausgießen der Formen bezüglich
der machbaren Menge:
Es ist sinnvoll nicht mehr als
4- 5
komplette
Formen gleichzeitig auszugießen, damit alles vernünftig über die Bühne geht,
ohne das der Gips im Messbecher schon zu
fest wird. Er muss
in vernünftiger, eher flüssiger Konsistenz in den Formen
verlaufen können und sie auffüllen!
In ersten Versuchen habe ich:
- Den Messbecher mit einem
viertel Liter Wasser gefüllt.
- Dort
vier relativ volle Esslöffel Gips eingefüllt.
- Und dann
erst mal umgerührt, damit ich sehen konnte, wie flüssig das Ganze noch ist.
- Erst dann in kleinen
Mengenweiteren Gips dazu getan bis die Masse beim schnellen Umrühren
in dem Moment des
Drehstopps nur noch ca. eine Viertel Umdrehung im
Messbecher weiterläuft.
- Die
Formen sollte man sich so hinlegen, das man sie gut
abziehen kann. Auf keinen Fall
zu eng beieinander, denn
sonst
kleckert das überschüssige Material beim Abziehen
im schlimmsten Fall in eine bereits fertig gefüllte
Form.
Nachdem der Gips trocken war habe ich die fertigen Platten vorsichtig aus den
Formen gedrückt.
Aber: Leider waren sehr viele kleine Bläschen in allen Gipsoberflächen -
leider habe ich tatsächlich nur Gipsmüll produziert!
Ich hatte vergessen die Formen vorher zu behandeln, damit genau das nicht
passiert!
- Dazu muss man die Formen innen mit stark verdünntem Pril Wasser einpinseln. Das bringt
die nötige eine Entspannung,
damit überschüssige Luft beim Auffüllen entweichen kann und
weitgehend die Bläschenbildung verhindert wird.
Zur Entspannung gibt es natürlich auch fertige Flüssigkeiten aus dem Moba Handel
oder Ochsengalle aus dem Kunstbedarf.
Auf Grund der Kosten habe ich mich aber für das deutlich preiswertere
Prilgemisch entschieden.
Bei den ersten Versuchen damit
stellte sich
aber gleich
heraus, das es nicht nur mit Einpinseln getan ist! Es bildeten sich dabei
trotzdem viele Blasen in der Form die stabil an Ort und Stelle blieben und
wieder zu Gipsplatten mit Lufteinschlüssen führten.
- Der Weißheit letzter Schluss
war für mich, die jeweilige Form erst mit Pril Wasser
einzupinseln.
- Sie dann komplett einige
Male im Wasser meines Abwaschbehälters hin- und her zu schwenken. Danach waren
schon nur
noch wenige Blasen zu sehen.
- Deshalb wurden die Formen zusätzlich auf meiner Arbeitshose leicht abgeklopft.
Und siehe da, die Blasen waren weg. Auf
diese Weise entsteht
nur ein leichter Prilwasserfilm für die Entspannung.
Und weiter geht es:
- Ruckzuck die drei/vier anderen Formen ebenso
handhaben,
Gipsmasse anrühren, und einfüllen.
- Die
Zeitspanne darf nicht zu lang werden,
denn sonst sind die Form bereits zu trocken und das ist auch nicht gut.
- Dementsprechend ein
Grund mehr
nicht zu viele
Formen gleichzeitig zu benutzen.
- Die Ecken und Seiten der Formen sollte man nach dem Einfüllen der Gipsmasse
auf jeden Fall leicht anheben und fallen lassen
damit die Masse sich richtig in die Ecken und
Strukturen verteilt!
- Für das Abziehen der eingefüllten Gipsmasse für gerade Rückseiten stelle sich
heraus, das dafür ein Lineal prädestiniert ist!
- Es muss natürlich noch im richtigen Moment abgezogen werden = bevor der
Gips zu fest anzieht und hart wird.
- Damit die Platten alle gleich dick werden, sollte man möglichst immer den
selben Druck beim Abziehen auf der Form ausüben.
Drückt man mal zu stark wird die Platte zu dünn.
- So sind sie nach Fertigstellung leicht miteinander kombinierbar ohne das man
Höhenausgleiche vornehmen muss.
- Das Trocknen der Masse bis zum herausnehmen der fertigen Platten ist sehr
von der
Luftfeuchte der Umgebung abhängig. Bei
Sonnenwetter und trockener
Luft habe ich
immer ca. 1 1/2 Std. bis zum "Entkorken" der Formen vergehen lassen.
- Dann war die nötige Härte da.
Vorsichtig die Form umdrehen und erst von den Ecken aus
umstülpen.
- Den Inhalt dabei nicht aus zu
großer Höhe aus der Form klatschen lassen, sonst bricht der Gips!
-
Die Gipsplatte immer so lange
trocknen lassen bis sie richtig weiß ist.
Hinten im Bild sieht man noch ein paar Platten in der Form,
aber schon
nach dem
Abziehen
der Rückseiten.
Vorne im Bild dagegen ein paar
fast fertige nur
noch zum
durchtrocknen liegende.

Eine Reihe fertige Platten zum Durchtrocknen.
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