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Bauanleitung zum Bau einer Eiche nach der Drahtdrillmethode
27.03.2013
Grundlegendes zu Beginn:
Bild 1) Hier sieht man ein Bündel aus ca. 240x 0,3mm Silberdrähten. Um zu so einem
Bündel zu gelangen, werden 120 Windungen des Drahtes
um ein 30 cm Lineal
gewickelt. So ist
gewährleistet, das alle Drähte gleich lang sind. das man sie hinterher wunderbar
geordnet vom Lineal
abziehen und für das Erste mit 0,7 mm
Blumenbindedraht aus
dem Gärtnereibedarf
sichern kann. Sichern deshalb, weil man sonst ein absolut
unkontrollierbares
Drahtgewusel bekommt!
Dann wird das Bündel vom Lineal abgezogen (Bild 2) und oben und unten mit 0,7 mm
Lackdraht aus dem Gärtnereibedarf gesichert. Lackdraht
deshalb, weil sich
dieser
später nach dem
Verlöten des Draht-Rohlings wieder leicht ablösen lässt. Bild 2 zeigt auch das
bereits mit einer Schere
abgeschnittene und damit auch
geöffnete Ende für den
Fuß.
Der Fuß zum Aufstellen des Baumes wird dabei ca. 2 - 3,5 cm lang ausgebildet.
Der
Lackdraht wird vom späteren Fuß her nach oben
gesehen (rechts in Bild 2) ca. 4 cm in großen
Windungen um das Bündel Drähte gelegt um dort
dann später einen ersten Ast oder eine Gabel bilden zu können.
Die
Bilder 4 + 5 zeigen die Bildung des Wurzelwerkes.
In Bild 4 sind bereits mehrere
Schritte abgelaufen. Zuerst wurden für die späteren Wurzeln sternförmig
5x
sieben bis acht einzelne
Drähte
herausgeführt = aber nur erst mal rausgeführt und NICHT verlötet!
Nun kann man den Fuß noch etwas ausdünnen falls er zu dick erscheint und einige
Drähte heraus schneiden!
Ein späteres Loch am Aufstellort
fällt dann kleiner aus.
Dann wird er per Hand
verdrillt = also nicht mit
einer Zange.
Im nächsten Schritt wird der Fuß zur Stabilität bis an den Enden verlötet =
selbige aber noch nicht +++ auch etwas oberhalb verlötet: So zieht man
keine
Drähte
beim Wurzeldrillen aus
dem Fußteil!
In
Bild 5 sind die Wurzeln schon fertig. Dabei wird kurz verdrillt, damit sie nicht
zu lang werden. Nach Fertigstellung verlöten.

Bild 6) Hier ist noch mal ein weiterer, verdrillter Fuß zu sehen.
Bild 7) zeigt
den nächsten Schritt und den typischen Lackdrahtaufbau einer Eiche.
Eichen gabeln sich häufig
an der ersten Etage. Dazu werden die 240 Drähte geteilt und ca. 2 cm hoch bis zum nächsten Ast
wieder mit
0,7 mm Lackdraht grob umwickelt. Bis zum nächsten Ast
bedeutet, dass das beim zukünftigen Baum in Bild 7
der erste Punkt ist, an dem
auch Äste aus den vorhandenen Drähten gebildet werden. Weiter unten sitzende,
weit
ausladende, richtig dicke knorrige
Äste mit 20-25 Adern werden in Einzelanfertigung gebaut und im
Nachhinein angelötet.
Grund dafür ist, dass sonst bereits unten zu
viele Adern verbraucht werden und sich
der Baum unter Umständen zu schnell verjüngt.
Eine zu schnelle Verjüngung ist anbei bemerkt natürlich genauso ungünstig, wie
zu späte. Wenn zu viele Drähte
für die Krone übrig bleiben, dann wird diese ev.
zu dicht.
Bild 8) zeigt eine zusätzlich für den weiteren Aufbau und zur Stabilisierung
untergelegte Holzplatte. Die Wurzeln
wurden vorher verlötet. Damit ist der Fuß
und untere Stamm
erst einmal stabil.

Noch mal in Kurzform:
- 120 Wicklungen 0,3 mm Silberdraht.
- 2-3,5 cm für den Fuß.
- Bei 4 cm erster Ast/erste Gabel
= diese Stelle mit 0,7 mm Lackdraht zur
Stabilisierung umwickeln.
- 5-6x 7-8 für Wurzeln einzelne Drähte rausführen = aber erst mal nur
rausführen,
nichts Verlöten!
- dann Fuß Ausdünnen und nach unten gesehen mit der Ahnd verzwirbeln.
- Zur Stabilität den Fuß dann bis an die Wurzel verlöten = selbige aber nicht
+++
auch etwas
oberhalb verlöten, damit beim Wurzel drillen sich nichts aus dem
Fußteil
zieht.
- Die Wurzeln auch mit etwas Druck verdrillen, dann werden sie knotiger.
- Eichen gabeln sich in der Regel an der ersten Etage. Dazu die Drähte teilen
und
ca. 2 cm hoch bis zum nächsten Ast mit 0,7 mm Lackdraht groß umwickeln.
- Dann schon = also im Vorfeld den Stamm insgesamt in seine Form biegen.
- Dann Etage für Etage aufbauen.
Werkzeug und Material:
- 1x kleine Kombizange _mit Seitenschneider_ (der hat den Vorteil, das man mit
ihm besser drillen kann, als mit einem ohne!) -- im Bild 2 links unten zu sehen.
- kleiner Schraubstock.
- 1x 30cm langes Plastiklineal - Plastik deshalb, weil es gut biegbar ist und
damit das
spätere Abziehen
der aufgewickelten Drähte vereinfacht.
- Verschiedene Zahnstocher (zum schließen der Klebstofftülle und zum Andrücken
vom
Belaubungsmaterial)
- Verschiedene Pinzetten (siehe auch weiter unter bei Belaubung)
- Nagelschere zum Schneiden des Laubes --- das Laub wird grundsätzlich
geschnitten!
niemals zerrissen !!!
- Leinenlappen zum abputzen der Klebstofftülle.
- Werkzeug für Rindenstruktur - Bild dazu siehe weiter unten.
- Pinsel Gr. 1 mit gut 3 cm langen Borsten.
- 60 W Lötkolben, oder besser Lotstation (Longlife Spitzen sind sehr dienlich
dabei)
- 80 W Lötkolben.
- 1 mm Lötzinn, also recht dickes.
- Buchenlaub Sommer - Mininatur/Silhouette oder Eiche Sommer - je nach Geschmack
- Uhu Hart
- Heki Beton Farbe 6600
- Waschbenzin mild
- Revell Schwarz
- Marabu Dekor Matt 029 Hautfarbe - 040 Mittelbraun - 042 Sand
- Pelikan 132 Wasserfarbe
- 0,7 mm Lackdraht/Blumenbindedraht, vorzugsweise stabiler gerader Lackdraht
- 0,35er Lackdraht dünner Draht auf Rolle
- 0,3 mm Silberdraht
- Woodland Turf Green Grass T 45
-
Folgend
der weitere Aufbau:
Die
Bäume werden immer von unten nach oben aufgebaut!
Wie man im Bild sieht wurde der Stamm des Baumes in
2x Teile nach oben strebend geteilt!
Jeder dieser 2x Teile wird nun nacheinander verdrillt.
Beim Drill ist darauf zu achten, das die Astabgänge von den Stammteilen Richtung Krone
gesehen
immer etwas steiler
nach oben streben.
Unten aber noch nahezu waagerecht verlaufen oder sogar leicht nach unten hängen.
Der unterste große Ast hat um die 16-18 Adern.
Man sollte die Drähte zwischendurch immer mal wieder zur Festigung verzinnen,
siehe den fertigen rechten Stammteil!

Der zweite Teil des Stammes wird gedrillt...

Falls zu viele Lücken vorhanden sind, kann man diese
nachträglich durch Anbringen von zusätzlichen Ästen ganz leicht
verschließen.
Das ist einer der ganz großen Vorteile der Drahtdrillmethode!
Beispiel für eine Einzelfertigung eines Astes:
Die angedachte
Menge an Drähten wird zuerst per Hand leicht verdrillt und dann mit
Lötzinn fixiert...

Danach wird er im Minischraubstock eingespannt
...und weiter verdrillt.
Die Enden laufen immer zweiteilig aus, oder aber auch mal zusätzlich
als
Einzeldraht kurz vor einem
Doppelende.

Die andere Gabelseite
...ist ausgedrillt und der erste zusätzliche Ast unterhalb
der Gabel angelötet.

Teil Eins ist erst mal geschafft
...und der Drahtrohling
ist fertig. Vorher wurde der Baum genauestens auf zu große
Lücken inspiziert.
Obwohl in
dieser Hinsicht ein Gratwanderung angesagt ist, denn
zu viele Äste und
dementsprechend Astenden sollen auch nicht sein, denn dann
wirkt der Baum hinterher viel zu homogen und damit nicht mehr realistisch!
Das selber gebaute Werkzeug für die Rindenstruktur.
Ein ausgedienter Pinselstiel
und vier 0,4 mm Stahldrähte!

Die Rindenstruktur entsteht
...aus einer Mischung 1x Teil Heki Betonfarbe und 2x
Teilen Ruberg Leichtstrukturpaste.
Das wird zusammengemischt und in kleinen Portionen mit einem Borstenpinsel = auf einen nicht zu
großen Bereich des
unteren Stammes getupft. Bringt
man zuviel auf einmal auf, dann fängt die Masse nach einiger Zeit an zu
klumpen, also
Vorsicht und Stückchen für Stückchen! Die Rinde
wird in etwa bis zur ersten oder max. zweiten Astetage aufgetragen.
Auch kann
man einen Teil der jeweiligen unteren Äste damit versehen.
Das sieht immer gut aus, vor allem, wenn man
hinterher dort mittels Woodland Turf Green Gras T 45 etwas Moos imitiert.
Hier ist der gesamte Baum
...mit verdünntem Heki
Beton 6600 gestrichen, sowie die Rindenstruktur angebracht.
Im nächsten Schritt
...wird der Baum mit einer
Mischung aus stark verdünnten Marabu Decor matt Mittelbraun 040
und Sand 042
gestrichen.
Im Verhältnis 10 ccl 042 und 2 ccl 040. Ist das trocken, kann man die
Schlagseite mit Pelikan 132 imitieren.
In den folgenden drei Bildern ist zu sehen:
1) das der Baum mit einer dünnen Soße aus drei Pinselspitzen Revell Matt Schwarz
31108 Airbrushfarbe
und 6 ccl Waschbenzin Mild abgetönt wurde.
Hier liegt die Kunst darin, dass das nicht zu dunkel werden
darf!!!
Für den
Ungeübten sind dringend Vorversuche zu empfehlen!!!
Als Pinsel ist ein
langhaariger Borstenpinsel Gr. 1 sehr geeignet. Borstenlänge gut 3 cm. Man füllt
zuerst
das Waschbenzin in geeignetes Behältnis und dann die 3 Pinselspitzen
mit dem eben erwähnten Pinsel.
Achtung, bevor man dann die Mischung mit dem
gleichen Pinsel auf den Baum aufträgt, ist der Pinsel
unbedingt penibel
von
der eben getupften schwarzen Farbe zu reinigen!!! Sonst wird der Auftrag gleich
zu dunkel, da nach dem 3-maligen Aufnehmen immer Reste der schwarzen Farbe
im Pinsel sind.
Ist das Ganze etwas zu dunkel geworden, kann man den Baum nach einigen Stunden
noch mal mit purem
Waschbenzin wieder etwas abwaschen, das hellt ihn
wieder etwas auf.
2) Die Rindenstruktur mit Marabu Sand 042 wird graniert. Die Farbe wird also mit
gut ausgestrichenem
Pinsel vorsichtig oben auf die Strukturen gewischt. So
wird die Rinde wunderbar plastisch betont.
3) Abschließend können die ersten Astetagen im Bereich der aufgetragenen Rinde
mit Woodland Turf
Green Grass T 45 zur Moosimitation bestreut werden.


Abschließend geht es an das Belauben:
Vorab noch einmal alle Werkzeuge und das Material im Bild. Gut
zu sehen ist auch die Größe der einzeln anzubringenden
Belaubungsstückchen. Diese sollte wirklich nicht größer sein !!! Die Zahnstocher
sind zum vorsichtigen Andrücken, oder
zum
Zurechtrücken gedacht. Ein Leinenlappen ist unbedingt erforderlich, um die UHU
Tülle in regelmäßigen Abständen
von übergequollenen UHU Hartresten zu befreien, Diese Rest können sehr hinderlich sein,
weil immer etwas daran hän-
gend bleibt, was
nicht hängen bleiben soll.
Der Baumrohling wird nun Etage für Etage rundherum von UNTEN nach OBEN belaubt.



Und fertig! Ein erstes Bild nach Fertigstellung
...zeigt die
hervorragende Transparenz dieser Art von Belaubung.
Die Farbe der Belaubung ist leider
durch Benutzung eines Kamerahandys immer
wieder etwas unterschiedlich.
Ich bitte das zu entschuldigen, aber ich hatte zu der zeit nichts anders zur
Verfügung. Es handelt sich
jedenfalls immer um den selben Baum...


Folgende Bilder wurden unter freiem Himmel gemacht, und
siehe da, so sieht der Baum
tatsächlich aus:


Hoffentlich konnte ich einen kleinen Einblick in die Kunst der
Drahtdrillmethode darbieten
und das ausreichend beschreiben.
Sollten Fragen sein, können mir diese natürlich noch gestellt werden, ich
antworte gerne.
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